Landwirtschaft für Mensch, Tier & Natur

Über uns

Das Team vom Rossbacher Hof

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Martin Allmenröder

Von klein auf in der Landwirtschaft aufgewachsen, habe ich immer schon die enge Verbundenheit und Abhängigkeit von uns Menschen mit und von der Natur erfahren. Im Umgang mit Tieren und Pflanzen habe ich den unmittelbaren Zusammenhang von Leben und Sterben, Werden und Vergehen erlebt. Immer war die Natur eine unglaubliche Kraftquelle für mich und gleichzeitig Mahnerin ob unserer Ohnmacht und Abhängigkeit gegenüber den Naturgewalten.
So staune ich immer noch über die Kraft und Entfaltungsmöglichkeiten von Pflanzen und Tieren und mit welcher Macht und Vielfalt die Natur jedes Frühjahr wieder erblüht. Gleichzeitig erleiden wir Landwirte regelmäßig die Wucht von Unwettern und müssen immer wieder zusehen, wie durch Hagel, Sturm, Starkregen oder Frost zur Unzeit in wenigen Minuten die Arbeit eines ganzen Jahres zunichte gemacht wird.
Diese Kraft und Vielfalt der Natur für uns Menschen nutzbar zu machen und sie gleichzeitig langfristig zu erhalten, ist mein Bestreben und mein Antrieb. Im Moment ist die dringendste Aufgabe, uns für den Klimawandel in der Landwirtschaft widerstandsfähig zu machen und unsere Anbauverfahren und Tierhaltungssysteme daran anzupassen.
Dafür bilde ich mich seit 40 Jahren aus und fort und lerne in Netzwerken mit anderen Menschen und gebe mein Wissen und meine Erfahrung weiter.

Martin Knott

Mit diesem Satz möchte ich mich gerne vorstellen. Mein Name ist Martin Knott, ich komme aus dem Otzberger Stadtteil Lengfeld im vorderen Odenwald.
Ich bin gelernter Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Landwirt. Im Jahr 2020 besuchte ich die Friedrich- Aereboe- Schule in Griesheim, um dort meinen staatlich geprüften Betriebswirt Fachrichtung Agrar zu absolvieren. Seit Juli 2020 bin ich als Festangestellter auf dem Rossbacher Hof tätig.
Ich bin schon von klein auf von der landwirtschaftlichen Arbeit fasziniert und begeistert. Deswegen habe ich mich 2015 zu einer weiteren Berufsausbildung zum Landwirt entschieden. Während der Ausbildung habe ich mich dazu entschlossen den Abschluss zum Agrarbetriebswirt zu erwerben, da die Landwirtschaft immer noch meine große Leidenschaft ist.
Ich kümmere mich hauptsächlich um die Bewirtschaftung unserer Ackerflächen. Mit der Aussaat, Pflege der Bestände bis hin zur Ernte, versuche ich so nachhaltig und ressourcenschonend zu arbeiten wie es möglich ist. Betriebliche Abläufe zu optimieren macht mir riesigen Spaß. Ebenso wie die Arbeit mit und in der Natur. Gerne wollen wir unsere Fruchtfolge weiter ausbauen. Neue Anbaustrategien und neue Kulturen anzubauen erfordert Pioniergeist, darauf freue ich mit am meisten.
Die Landwirtschaft ist die Grundlage all unserer Nahrungsmittel und Pfleger unserer Kulturlandschaft – gestern, heute und morgen!

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Wenn du einen Job hast den du liebst, musst du nie mehr arbeiten!

Landwirtschaft für Mensch, Tier & Natur

Bei uns steht das Miteinander im Mittelpunkt. Wir betrachten Mensch, Tier & Natur als gleichwertig und erforschen die komplexen Beziehungen, die uns Menschen mit unserer Umwelt verbinden, um sie nachhaltig nutzen zu können.
Neugierde und kritisches Hinterfragen sind das A und O unserer Bewirtschaftung. Denn auch wir haben keine Antwort auf die Frage, was denn nun „richtige“ Landwirtschaft ist. Wir denken, dass das Beste was wir tun können ist, nach bestem Gewissen zu wirtschaften, unser Tun zu hinterfragen, Fehler einzugestehen und wann immer möglich auf bessere Alternativen zu setzen.
Wir sind ein konventioneller Betrieb mit individueller Bewirtschaftungsweise. Auf eine Zertifizierung und die damit verbundenen bürokratischen Auflagen verzichten wir im Moment bewusst. Dank der Nähe zu und des direkten Austauschs mit unseren Kunden können wir hohe Transparenz schaffen und eine gute Vertrauensbasis bieten. Kommen Sie gerne vorbei, um sich persönlich vor Ort mit unserer Bewirtschaftungsweise und unserem Team vertraut zu machen.

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Unsere Geschichte

Vor 1971

Alles beginnt auf einem gepachteten Gutsbetrieb in der Rhön. Hier leben Peter & Melanie Allmenröder mit ihren drei Kindern. Gemeinsam bewirtschaften sie etwa 100ha. Auf den Feldern wachsen verschiedene Getreidesorten, Kartoffeln und Erbsen. Daraus wird Futter für die prächtigen Zuchtsauen gemischt, deren Nachwuchs Peter als Jungsauen auf dem Markt in Würzburg verkauft. Melanie hält rund 1000 Hühner, die Eier werden direkt ab Hof an Nachbarn und Besucher verkauft. Alle zwei Wochen belädt Peter die Pritsche seines weißen VWs, um umliegende Dörfer und Gaststätten mit Eiern, Kartoffeln und Erbsen zu versorgen.

1971 - 1975

1971 wird die Pacht des Betriebs nicht mehr verlängert. Peter & Melanie müssen sich ein neues Zuhause suchen. Peter will gerne weiterhin Landwirtschaft betreiben und bewirbt sich auf dem Roßbacher Hof. Auf dem damaligen Hofgut – dass die heutige „Freestyle Ranch“ und den heutigen Roßbacher Hof umfasst – leben 50 Trakehner (eine deutsche Reitpferderasse),  60 Milchkühe mit ihren Kälbchen, 60 Mastbullen und 600 Mastschweine. Wie schon in der Rhön, wächst das Futter der Tiere auf den umliegenden Ackerflächen. 1972 übernimmt Peter die Gutsverwaltung und zieht mitsamt seiner Familie auf den Hof im Odenwald. Melanie übernimmt die Buchführung und den Haushalt. Sie legt einen großen Landgarten an, hält Hühner und übernimmt die Ausbildung von Hauswirtschafter*innen. Gemeinsam stellen die Beiden die (Selbst-)Versorgung des Betriebs sicher.

1976 - 1989

Mit fortschreitender Mechanisierung in der Landwirtschaft, geht auch die Spezialisierung des Roßbacher Hofs einher. 1976 wird die Milchviehhaltung aufgegeben. Bei den schlechten Marktpreisen rentiert der betriebliche Aufwand sich nicht mehr. Der alte Kuhstall wird umgebaut, um mehr Schweine und Bullen halten zu können. Auch der Reit- und Ferienbetrieb wird in dieser Zeit ausgebaut. Es gibt mehrere Fjordpferde und Reitponys, einen eigenen Reitplatz und regelmäßigen Reit- und Voltigier-Unterricht. Ferienwohnungen ermöglichen ganzen Familien einen Einblick ins landwirtschaftliche Leben. 

1990 - 1997

1990 geht der landwirtschaftliche Teil des Hofguts in den Besitz von Peter & Melanie über. Die Spezialisierung schreitet voran. Mit dem Ausbrechen des „Rinderwahns“ (BSE; einer tödlichen Seuchenkrankheit von Hausrindern) muss die Rinderhaltung aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden. Auch der Bullenstall wird für die Haltung von Schweinen umgebaut, da diese Wirtschaftsform für den Standort „Zentraler Odenwald“ die besten Prognosen hat. Es entsteht Platz für insgesamt 1.300 Mastschweine. 1992 steigt der Sohn Martin mit seiner Frau Sabine in den landwirtschaftlichen Betrieb ein. Martin soll den Betrieb übernehmen und wird von Peter in die Geschäftsführung eingearbeitet. Sabine kümmert sich um die 200 Hühner und widmet sich der Direktvermarktung. Viele Jahre lang verkauft sie selbstgemachte und regional verarbeitete Leckereien aus hofeigenen Erzeugnissen. Dazu gehören Nudeln, Eier, Walnüsse, Marmeladen, Gelees, Hausmacher Wurst und andere Fleischprodukte wie Suppenhuhn und Weihnachtsgans.

1997 - 2019

Immer wieder hinterfragen Sabine & Martin das Geschäftsmodell des Roßbacher Hofs. Martin interessiert sich sehr für regenerativen Ackerbau. Er entscheidet sich für oberflächliche Bodenbearbeitung, um das Bodenleben so wenig wie möglich zu verstören. Später konzentriert er sich auf den Aufbau von Humus, dauerhafte Bodenbedeckung und den Erhalt, sowie die Förderung von Biodiversität. Er lässt einen Großteil des Strohs auf den Äckern verrotten, um das organische Material in die natürlichen Kreisläufe einzuspeisen, baut Zwischenfrüchte an und legt Blühflächen an.  Seine Inspiration holt er aus dem wissenschaftlichen Diskurs und regem Austausch mit anderen Landwirten. Er wird zum Vorsitzenden des Arbeitskreises für Betriebsführung Rhein-Main-Taunus und Mittelhessen gewählt und engagiert sich in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit u.a. Justus-Liebig Universität Gießen, BUND und NABU. Sabine liegen Tierwohl,  Nachhaltigkeit und Selbstversorgung sehr am Herzen. Sie ist die treibende Kraft hinter der Direktvermarktung und kümmert sich liebevoll um alle Menschen und Tiere am Hof. Es ist ihr ein besonderes Anliegen, die natürlichen Kreisläufe zu erhalten und alle Produkte vollständig zu verwerten. Im Jahr 2008 erleidet Sabine einen Bandscheibenvorfall. Danach werden ihre Betriebszweige gesundheitsbedingt eingestellt. Als Referentin für gesellschaftliche Verantwortung bei der evangelischen Kirche engagiert Sie sich weiterhin außerbetrieblich für ein nachhaltiges Zusammenleben. 

Seit 2020

Ein unerwartetes Ereignis führt zur Umstrukturierung des Rossbacher Hofs. Martin hat einen Betriebsunfall. Trotz erstaunlicher Genesung kann er seine Tätigkeit als Landwirt nicht wieder aufnehmen. Dank zahlloser Helfer und toller Mitarbeiter kommt der Betrieb recht unbeschadet durch ein holpriges 2020. Trotzdem muss eine Lösung her und so gibt Martin Ende 2021 die Schweinemast auf. Seine Tochter Lola ist in der Zwischenzeit auf den Betrieb zurückgekehrt. Sie orientiert sich an den Prinzipien der Permakultur und lässt diese Ansätze in die Entwicklung des Rossbacher Hofs mit einfließen. Gemeinsam arbeitet das Team an einem neuen Konzept. Die gemeinsame Vision: ein landwirtschaftliches System, das Mensch, Tier & Natur als gleichwertig betrachtet.